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Das Szenemagazin für
Die Schwarze Familie.

Ob Gothic, EBM, Metal, Rockabilly, Punk oder Folk.
Die schwarze Szene ist mehr als die Summe ihrer Richtungen.
Auch mit Kind sind wir weiter schwarz...

WIR sind die Famile der Szene!

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Ende Januar 2014 haben Within Temptation ihre neue CD "Hydra" passend zur anstehenden Tour veröffentlicht. In einem Phoner beantwortete Sharon alle Fragen rund um die CD und wie sie mit der Doppelrolle Mutter & Musiker zurechtkommt.

DSF: Ihr seid mit Within Temptation zwar sehr bekannt in der Gothic-Szene, aber könntest du für alle Unwissenden trotzdem was über euch erzählen?

Sharon: Vor 17 Jahren haben Robert und ich die Band gegründet. Damals haben wir die ersten zwei Alben ganz alleine geschrieben. Danach haben wir immer wieder verschiedene Musiker, Songwriter und Produzenten dazu geholt. Ich bin selber eine der Songwriter und natürlich die Sängerin der Band :)

DSF: Was ist mit deinem Lebensgefährten Robert? Schreibt er auch noch für WT?

mit-tarjaSharon: Er macht alles wie bisher, er ist nur nicht mehr auf der Tour dabei.

DSF: Eure früheren Songs gingen meiner Ansicht nach eher in Richtung Heavy und Doom Metall. Dann kam Symphonic Metal mit Orchester dazu. Nun ist es richtig kraftvoll geworden mit viel Gitarrenlinien und neuen ganz ungewöhnlichen Elementen. Wie würdest du eure Musik beschreiben? Hat sich die Richtung verändert oder hat sich euer Stil nur weiterentwickelt?

Sharon: Unsere Musik ist im ständigen Wandel. Musik ist immer organisch. Sie ist sehr zeitgenössisch. Alle zwei Jahre entwickelt sie sich weiter.

DSF: Auf eurem neuen Album "Hydra" sind sehr unterschiedliche Songs vertreten. Das Duett "Paradise" zum Beispiel oder "Let it burn" und natürlich der Song "And we run" zusammen mit dem Rapper XZIBIT. Wer hatte die Idee so viele verschiedene Stile auf einer CD zusammenzupacken?

Sharon: Das neue Album war so gar nicht geplant. Es ist eine Kombination von alten Sachen in neuem Gewand und unserem neuen aktuellem Sound. Wir benutzen diesmal auch Hip Hop und Cross-Over. In der Vergangenheit haben wir ein Album gemacht, das recht Dance lastig war mit dem Song "Shinead" drauf.
Dafür steht "Hydra". So viele verschiedene Köpfe und so viele verschiedene Persönlichkeiten. Der keltische Einfluss, der Akustische und Metal -wir haben versucht alle Bereiche zu einem Ganzen zu vereinen.

DSF: Der Hip Hop Song war etwas gewöhnungsbedürftig für mich :). Das Duett mit Tarja hingegen gefiel mir auf Anhieb. Ich finde das Album hört sich sehr stimmig an.

bandSharon: Es ist bestimmt das schwierigste Album, das wir jemals geschrieben haben. Es gibt viel mehr Gitarren wie du schon sagtest. Es ist der Preis den wir zahlen mussten für die Richtung die wir eingeschlagen haben. Wir werden unsere Fans bestimmt in Erstaunen versetzen. Sie werden nicht glauben, dass wir so heavy klingen können.
Das Album hat viele Stilrichtungen so als gäbe es keine Begrenzungen. Wir mussten einfach diese Songs schreiben.
Wir waren sehr inspiriert und gingen viele neue Wege, zögerten nie das was schiefgehen könnte. Sonst hätte es aber auch nach Stillstand ausgesehen und das wollten wir nicht.
Wir sind sehr glücklich mit dem Album. Die Kombination mit Rap hat sehr gut geklappt. Vielleicht werden die Hörer anfangs Schwierigkeiten haben, sich mit dem Album anzufreunden, wegen der verschiedenen Stilrichtungen. Man muss es mehrfach hören und wirken lassen. Jeder hört Musik anders. Wir haben versucht, unserem Herzen zu folgen und die Musik zu machen, die wir fühlen. Und ich denke, dass hat besser geklappt als je zuvor.

DSF: Ich bin gespannt auf die Reaktionen des Publikums, wenn ihr "And we run" spielt :)

Sharon: Ja, ich denke, das hat viel Power. Es ist ein typischer WT-Song und ich liebe es, wenn er anfängt zu rappen. Ich kann aber verstehen, dass du dich daran gewöhnen musstest.

wt2DSF: Wir Gothics sind ja eine sehr verschlossene Szene^^... Gothics mögen keine Veränderungen... Nur Spaß ;)
So jetzt kommen wir zu ein paar familienbezogenen Fragen. Wir sind ja vor allem eine Community für Eltern aus der Szene.
Ich habe gelesen, dass dein Lebensgefährte Robert sich aus dem Tour Geschäft rausgezogen hat, damit einer zuhause bei den Kindern bleiben kann. Wie alt sind eure Kinder? Wie verbindest du das Leben eines Musikers mit dem eines Elternteils?

Sharon: Meine Tochter ist gerade acht geworden. Dann habe ich noch zwei Jungs im Alter von vier und zwei. Es ist immer ein Kampf. Ich bin nicht nur eine Mutter, sondern auch Musiker. Und ich bin nicht nur Musiker, sondern auch eine Mutter. Ich versuche immer die richtige Balance zu finden. Aber ich kann auch nicht nur eines davon sein. Beides ist ein Teil von mir. Manchmal ist es schwierig. Ich wäre sehr unglücklich, wenn ich mich für eine Hälfte entscheiden müsste. Die Summe macht mein Leben komplett. Auch wenn du keine Kinder hast, brauchst du eine Aufgabe, einen Sinn im Leben, der dich erdet und auf dem Teppich hält.

DSF: Hat "Mutter sein" dich inspiriert?

Sharon: Nein, ich denke nicht.

DSF: Manche überlegen ja, ob sie nach der Geburt eines Kindes noch ihren Lebensstil beibehalten können. Kann man noch "schwarz" sein, Ringe tragen, Musik hören, anders als "normal" sein...

Sharon: Wir haben viele Freunde aus verschiedenen Szenen. Alle Menschen sind unterschiedlich und haben eine eigene Identität. Wir müssen uns gegenseitig so akzeptieren, wie wir sind. Manchmal vergessen die Menschen, dass durch die Unterschiede die Welt auch bunter ist. Vorurteile sagen mehr über die anderen Menschen aus, als das sie dich definieren.

DSF: Noch vor zwei Jahren konntest du deine Kinder ohne Probleme (Schulpflicht) mit auf Tour nehmen. Habt ihr das gemacht?

Sharon: Nein. Ich will sie nicht mitnehmen, sie haben ihrem ganz eigenen Lebensrhythmus. Sie würden zwar versuchen mit zu unterstützen, aber letztendlich würde ihnen auf der Tour langweilig werden und ich müsste mir Programm für sie ausdenken.

wt3DSF: Mögen eure Kinder eure Musik? Oder hören sie andere Richtungen lieber?

Sharon: Alle drei mögen unsere Musik. Besonders der Vierjährige. Er mag besonders den Song "Dangerous". Er ist sehr an Superhelden, Spiderman und "Männersachen" interessiert :). Unsere Kinder hören sehr unterschiedliche Musik. Kindermusik genauso gern wie WT.

DSF: Was meinst du. Hat euer Lebensstil einen großen Einfluss auf das Leben und den Weg den eure Kinder einschlagen werden?

(Sharon lacht): Sie sind überrascht, dass nicht jeder ein Tonstudio zuhause hat :). Ich denke, dass Musik schon eine größere Rolle in ihr Leben spielen wird, aber welchen Weg sie einschlagen werden, entscheiden sie selber.

DSF: Was sind die drei wichtigsten Werte, die du deinen Kindern vermitteln willst?

Sharon: Oh, drei Werte? Hmmm. Vor allen Respekt. Ehrlichkeit und... Liebe und geliebt werden. Klingt nach Flower Power, oder? (lacht wieder)

DSF: Vielen Dank für das Interview. Wir sehen uns auf der Tour!

Sharon: Tschüs!

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