16. und 17.8.2013, Schloss Broich in Mülheim an der Ruhr
Das Burgfolk Festival in Mülheim an der Ruhr ist immer so was, wie der schöne Festivalabschluss in der Region.
Nachdem die großen Events alle vorüber sind, rockt das Schloss nochmal so richtig ab. Bzw. rockt sie nicht, sondern gibt sich den etwas weicheren Klängen des Mittelalters hin.
Für GFN ist das Festival schon Tradition und einige Bands treffen wir hier schon zum widerholten Male.
Die Kulisse lockt halt nicht nur die Besucher immer wieder an, nein auch die Bands kommen immer wieder gerne nach Mülheim und so mischt sich das Programm zwischen alten bekannten und neuen Acts.
Am Freitag startete das Festival mit THE SANDSACKS, einer RockFolk Band, die als Opener gut vorlegten. Irish Folk mit E-Gitarre zu verbinden hat was. Dazu flotte Beats mit guter Stimme.
Auf SAOR PATROL war ich ja persönlich arg gespannt. Von der Band hatte Schelmish immer geschwärmt und berichtet, dass die Band virtuose Sackpfeifenspieler seien.
Nun, jetzt konnte ich mich selber davon überzeugen und muss sagen...yo Dextro, du hast Recht!
Die Band ist wirklich extravagant und beherrscht ihre Instrumente. Mit drei Drummern und einem volltätowierten Frontpfeiffer heizten. Mein Highlight des Tages und das schon um 18 Uhr.
Danach kamen HEIDEFOLK auf die Bühne. Brandschatzen, wie die alten Germanen und mit dem Schwertern scheppern. So verstehe ich die Musik der Band. Kraftvoller FolkMetal mit starken Stimmen. Ein guter Co-Headliner.
FAUN schlossen nun den Freitag mit ihrer Bühnenshow. Seid der letzten CD und dem Auftritt auf dem MPS in Dortmund bin ich ja etwas skeptisch geworden. Hier auf dem Burgfolk hat die Band aber mal wieder gezeigt, was sie kann. Ein perfekter Auftritt, der aber auch umso besser war, da recht wenig Titel aus der aktuellen CD gespielt wurden. Die alten Stücke sind einfach musikalisch anspruchsvoller und textlich tiefgehender.
Das regt das Gothicherz, besonders, wenn ich sehe, dass sich die "bunten, normalen" Besucher bei den alten Stücken die Finger in die Ohren steckten und nur bei den neuen mit dem einheitsklatschen anfingen...
QED, wie ich in der Schule lernte^^.
Der Sams-Festivaltag ging dann wie gewohnt schon am Mittag los.
Den Start machte die Band ZWIELICHT. Seit 2007 ist die Combo unterwegs mit einer Mischung aus Fagott, Harfe, Flöten und auch Rockeinlagen. Die siebenköpfige Band verwirrte mich noch etwas durch ihren Soundcheck am Vormittag, zeigte dann aber auf der Bühne, dass sie ihr Handwerk verstehen. Schöne Melodien aus Rock und Folk mit sich ergänzendem Frauen- und Männergesang. Ein schöner Auftakt.
ALLY THE FIDDLE ist bekannt durch ihre Gastauftritte bei Asp und Schandmaul und beherrscht die Bühne nicht nur durch ihre Geige, sondern auch durch ihre immense Haarlänge. Das da kein Haar hängen bleibt...
Musikalisch allerdings etwas gleichbleibend meiner Ansicht nach.
HEIMATAERDE als Nachfolger brachte dann schon wieder richtig Schwung auf die Bühne. Die Ritter erklommen die Bühne brachten die Barrikaden in Stellung. hatte die Band Angst, dass die Besucher die Bühne stürmen würden? Weit gefehlt. die Mischung aus Elektro und Mittelalter kam richtig gut an und brachte eine ganz andere Facette ins Schloss. Ein gelungener Auftritt.
ERIC FISH & FRIENDS und FEJD gingen dann leider etwas unter, da wir ein Meet & Greet mit TANZWUT hatten.
Unsere Band des Monats September war nämlich CO-Headliner auf dem Burgfolk und wir nutzen die Gelegenheit für einige Fotos im Schlossgraben hinter der Bühne. Gar nicht so einfach so viele Instrumente und Männer auf ein Foto zu bekommen ;-).Somit kann ich auch erst wieder etwas zu TANZWUT selber sagen. eröffnet wurde das Konzert mit ein paar warmen Worten von Bruder Titus.
Dann legte der Teufel und seine Spielgesellen auch schon los. Eine gute Stunde hatte die Band und wollte zeigen, dass sie mit ihrer neuen CD Höllenfahrt wieder zurück sind.
Die "weißen Nächte" lagen ja schon etwas zurück mit 2011 und ein paar Änderungen hatte es in der Band auch gegeben. Hier zogen sie das Publikum direkt in ihren Bann.
TANZWUT sind einfach die Vorreiter der Szene. Mit ihrer Mischung aus Sackpfeifen und der Option eine Rockshow zu bieten, haben sie eine Bandbreite, die viele Bands nachahmen aber nur schwerlich packen. Das hängt natürlich auch stark am Frontmann. Der Teufel ist hier eindeutig die Rampensau, die andere gerne wären. ich freu mich schon auf die ganze CD, wenn der Ritt in die Hölle losgeht ;).
Tja, wie will man solch einen Auftritt toppen? "Gleich kommt Al(l)e Storm..." meinte ein Besucher zu mir.
Verwirrt schaute ich auf den Spielplan und wunderte mich, wer nun den Fehler finden musste.
ALESTORM ist eine Band aus good old Scotland und nutze die stimmungsgeladene Besucherschar, um mit ihren Trink- und Bänkelliedern Feierstimmung zu verbreiten. Eine skurrile Mischung aus Punk/Folk und viel Spontanwitz auf der Bühne sorgte dann für einen ausgelassenen Abschluss des Burgfolk 2013.
Nun heißt es wieder ein Jahr warten, bis Schloss Broich wieder seine Tore öffnet um mit Castle Rock und Burgfolk 2014 Stimmung zu machen.
Wir sind auf jeden Fall dabei!
Das Burgfolk im Web: Burgfolk
Viele Bilder findet ihr in der Galerie.