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Das Szenemagazin für
Die Schwarze Familie.

Ob Gothic, EBM, Metal, Rockabilly, Punk oder Folk.
Die schwarze Szene ist mehr als die Summe ihrer Richtungen.
Auch mit Kind sind wir weiter schwarz...

WIR sind die Famile der Szene!

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Kurz vor dem Konzert in der Bochumer Christuskirche, nahm sich ASP noch etwas Zeit uns beim Signieren der Urkunde für die Familie des Monats einige Fragen rund um Krabat und seiner aktuellen Tour zu beantworten...

 

 

 

DSF: Hallo und Gratulation zur neuen CD! Die ist ja sehr gut eingestiegen in die Charts .
ASP gibt es ja schon ein paar Jährchen länger, aber vielleicht könntest du dich, deine beiden Musiker und ggfls. derzeitige "Helfer" auf der Akustiktour kurz vorstellen und erzählen, was eure Aufgaben bei ASP sind?

ASP:  Also wir haben diesmal ein paar wunderbare Gastmusiker aufgetrieben. Das ist zum einem Silvia Eulitz aus Berlin, die spielt bei uns Cello auf dieser Tour. Dann haben wir natürlich die Ally wieder dabei, die bei uns schon seit etlichen Jahren auch bei den Aufnahmen immer wieder auftaucht und schon bei der "once in a livetime" dabei war. Dann haben wir Carlos dabei.
Carlos macht vielfältige Percussion und hat sich extra für diese Tour ganz viel einfallen lassen. Dann ist Thomas Zöller dabei, der düfte einigen ein Begriff sein, weil er früher schon bei Estampie u.a. Dudelsack gespielt hat.
Er spielt bei uns verschiedene Dudelsäcke, das habe ich mir sehr gewünscht... und er spielt Drehleier und Flöten. Ansonsten ist es eigentlich die normale Gruppe.

DSF: Bei deiner aktuellen CD  Nun ist der Erscheinungstermin von "Zaubererbruder der Krabat Liederzyklus" und Krabat Kinofilm nah beieinander [Einwurf ASP: Das ist echt ne Frechheit von denen ] und manch einer wird vermutlich versuchen das eine mit dem anderen zu vergleichen. Wie siehst du/ihr denn dieses mögliche Aufeinandertreffen?

ASP: Ich weiss es nicht. Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn meine Arbeit in irgendeiner Form einem Vergleich standhalten müsste, dann wäre das ja mit der ursprünglichen Krabat-Sage, wie sie überliefert ist und auch dem Stein des Anstosses, das Buch von Otfried Preußler, welches mir heute auch immer noch unglaublich wichtig ist, nahe steht und das ich sehr liebe.

Ich bin von daher relativ entspannt, weil wir uns doch so tief im Independent Bereich und Untergrund bewegen, das uns eigentlich niemand wahrnimmt, der was mit dem Film zu tun hat. Natürlich haben sich schon damals, als wir auf "Ein wahrer Satan" die ersten Songs veröffentlichten viele Fans mit dem Buch beschäftigt und das hat mir auch gefallen.
Und in unserer Fangemeinde ist natürlich nun auch das Interessa an dem Film gross.

DSF: Hast du dich bei eigentlich an der Buchfasssung von Otfried Preußler oder der sorbische Sage orientiert? Viele denken ja, das Krabat erst 1971 entstanden ist...

ASP: Man kann eigentlich nicht von einer ursprünglichen Sage reden, das sind mündliche Überlieferungen, die sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert haben. Und wenn man recherchiert sieht man auch diese Veränderungen der Sage. Genau wie sich Otfried Preußler verschiedene Sachen rausgepickt hat auf die er Wert gelegt hat, habe ich auf andere Sachen Wert gelegt. 

DSF: Krabat wird ja auch gerne der "böse Bruder von Harry Potter" genannt . Was hälst du von dem Vergleich?

asp-inter-08-006ASP: Entschuldige, wenn ich da direkt die Augen verdrehe mit ganz tiefen Abscheu...  Wenn den Journalisten überhaupt nichts bekannt ist aus dem phantastischen Bereich, dann muss es eben Potter sein.
Ich glaube, aber da ich das jetzt schon sooft gehört habe, dass diese Pressemitteilung fingiert ist. Das nennt man glaube ich negative Werbung. Es ärgert mich ganz fürchterlich als alter Krabat Fan.
Das hat einfach nichts damit zu tun. Es geht zwar schon bei beiden um Zauberei aber die Geschichten sind so anders in ihrer Bedeutung, indem was sie auch aussagen wollen.
Hinter der Metapher der schwarzen Mühle verbirgt sich bei Preußler sehr viel, was für uns heute noch Bedeutung hat. Das sich Wehren gegen ein totalitäres System. Krabat ist stark politisch und es ist heute noch Otfried Preußler anzurechnen, dass er so ein brisantes Thema mit so einer wunderschönen Liebesgeschichte verbinden konnte.

Ich habe übrigens nichts gegen Harry Potter. Ich finde die Bücher ganz stark... 

DSF: Ist der Krabatliederzyklus nun soweit abgeschlossen? Dieses Jahr soll noch AKOASMA & Horror Vacui LIVE! limitiert auf 3999 Exemplare erscheinen, was habt ihr euch denn für 2009 vorgenommen?

ASP: Ja. Wir haben uns für 2009 viel vorgenommen. Und viel vornehmen heisst sich erst mal befreien. Wir haben dieses Jahr zwei Tourneen gemacht und drei Doppelalben veröffentlicht und ich sage es jetzt mal frei heraus: Es reicht...
Wir brauchen jetzt für das nächste Album jetzt erstmal Zeit uns zu besinnen und zu schauen, Kraft zu sammeln und mit neuer Kraft zu schreiben. Auch sich einfach mal "Zeit" für sich zu nehmen. Im nächsten Jahr gibt es das Projekt ASP 10 Jahre und ich merke, dass es jetzt Zeit ist sich zurückzubesinnen.
Als wir die Horror Vacui herausgebracht haben, ist uns klar geworden, wie schnell man lebt und wie schnell das alles geht und wie wenig man darüber nachdenken darf, was man schon alles erreicht hat.Man hetzt als Musiker so unglaublich durch das Leben und nimmt sich so wenig Zeit mal zurückzublicken und gutes und schlechtes zu resumieren. Es wird Zeit den Schreibtisch mal aufzuräumen, damit man ein neues Blatt auflegen kann.
Die Zaubererbrüder waren auch so ein Projekt, das schon lange in der Schublade lag und diese ist nun endlich etwas aufgeräumter.

DSF: Wenn ich mich recht entsinne gab es zur Horror Vacui Tour zwei Dates in England, wie wurdet ihr aufgenommen? Wie kommen deine deutschsprachigen Songs im Königreich an?

ASP: Sehr gut. Wir haben in London und in Sheffield gespielt. Aber das ist einfach nicht vergleichbar. Die Szene ist in England viel kleiner.

DSF: Werden weitere Dates in Europa folgen? BeNeLux, Polen vielleicht?

ASP: Es kommen viele Anfragen z.B. aus Russland, aber das ist sehr kostenintensiv. Wir werden sehen, ob das mal realisierbar ist.

DSF: In 2006 gab es mit "once in a lifetime" die erste Akustiktour, dieses Jahr die unplugged tour. Solche Ereignisse sind was besonderes, gerade auch wegen den "Gast"-Musikern. Wie habt ihr bis jetzt diese Tour erlebt? Ist das Publicum ein anderes? Wie spielt es sich in Kírchen?

ASP: Wir haben mit den Kirchen in denen wir bisher gespielt haben gute Erfahrungen gemacht. Toleranz fängt bei uns an, nicht bei den anderen und ich denke, wenn man höflich auftritt und respektvoll miteinander umgeht, dann ist der erste Schritt aufeinander zu einfach immer schon gemacht. Wir versuchen uns immer so zu benehmen, wie wir das auch bei uns erwarten würden. Natürlich wird man anders hinterfragt als bei einer normalen Location aber das ist ja auch nichts schlimmes.

DSF: Auch in anderen Bereichen bist du sehr kreativ. Das stop-motion Video zu me ist nun wirklich exzellent gelungen, wie war bisher die Resonanz? Dürfen wir uns auf weitere Visualisierungen freuen?

ASP: Es war klar das dieser Schritt hin zu einem Musikvideo ein sehr grosser sein würde. Es ist schwer was wirklich tolles zu machen. Es sollte kein Standardvideo werden. Wir haben uns schon immer sehr viel Gedanken um die Albumvisualiserung gemacht und da sollte es bei einem Video kein Schritt zurück sein. 
Wir sehen unser Platten immer als Gesamtkunstwerk und da war es ein toller Zufall diese Leute kennnzulernen, die auch unsere Musik mögen - toller Zufall. Und die kannten dann auch einen Puppenbauer, der das auch bauen konnte. Was das für einen Effekt hatte, kann man gar nicht so sagen. Wir wurden natürlich auf keinem grossen Musiksender gespielt, aber das war uns von vorherein klar.
Das war eher eine künstlerische Aktion, die man nicht wieder reinkriegen kann. Ich glaube aber, das viele Leute sich solche Sachen bei youtube ansehen und das ist eine Welt, die ich als 80er Jahre Kind erstmal lernen muss.

asp-inter-08-022DSF: So und zum Schluss unsere ewig währenden GFN Spezialfragen  . Wie steht es bei dir mit Familie? Wie bekommt man das Familienleben als Musiker unter einen Hut?

ASP: Unter einen Hut meinst du? Gar nicht. Das ist wirklich sehr, sehr schwer. Ich habe einen Sohn, der ist acht und wird in Kürze sein erstes ASP Konzert sehen. Ich glaube, ich bin viel aufgeregter als er . Ich finde, dass ein intaktes Familienleben mit einem Musikerleben nicht zu machen ist.
Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich Familie habe, also einen Sohn habe, der Rest der Familie ist nicht mehr relevant. Aber ich versuche das nicht so an die grosse Glocke zu hängen, weil ich bemerkt habe, dass die Leute schon sehr scharf drauf sind, was über mein Privatleben zu erfahren und deswegen versuche ich das zu trennen, herauszuhalten.

DSF: Und zu guter letzt. Hast du noch ein paar spezielle Worte an unsere Leser /GFN-Familien (freiwillig)?

ASP: Ich finde,dass eure mitgebrachten Bilder Bände sprechen . Die sehen doch alle sehr glücklich aus. Wichtig ist, das man seinen Kinder genau den Freiraum lässt, den man selber für sich immer haben wollte/will.
Und wenn die Kinder mal kein Schwarz tragen wollen, dann sollte man sie auch gewähren lassen. Kinder haben einen sehr eigenen Kopf und den müssen sie auch haben.

DSF: Vielen Dank für das Interview. 

ASP im Web: http://www.talesofasp.com
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