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Das Szenemagazin für
Die Schwarze Familie.

Ob Gothic, EBM, Metal, Rockabilly, Punk oder Folk.
Die schwarze Szene ist mehr als die Summe ihrer Richtungen.
Auch mit Kind sind wir weiter schwarz...

WIR sind die Famile der Szene!

Peinkofer 220

 

Wer gerne Fantasy Romane der umfangreicheren Art liest und in schöne neue Welten abtaucht, der ist bei Bestseller-Autor Michael Peinkofer an der richtigen Adresse. Mit seinem jüngsten Werk, dem Abschlußroman der "Zauberer"-Trilogie, ist der Autor nun auf Bücherreise und wir kamen nicht umhin, ihm ein paar Fragen zu stellen.

 

DSF: Hallo Michael Peinkofer! Wir freuen uns sehr, mal wieder einen "Künstler des Monats" präsentieren zu können, der nicht aus dem musikalischen Bereich stammt sondern aus der von uns ebenfalls sehr geschätzten schreibenden Zunft !

MP: Naja, vielen Dank... ging auch nicht anders. Hätte ich versucht, meinen Lebensunterhalt mit Musik zu verdienen, würden wir dieses Gespräch wohl nicht führen...
 
DSF: Könntest du dich zuerst kurz vorstellen, sagen in welchen Genres du dich bewegst und vielleicht die wohl spannende Frage lüften, wo in welcher Stadt du geboren bist? (Das scheint ja irgendwie ein grosses Geheimnis zu sein

MP: Echt, ist es? Dann lassen wir's doch dabei  Nein, ernsthaft, ich bin im Allgäu geboren und auch dort aufgewachsen. Große Städte gibt es dort ja nicht, wie man weiß. Ebenso wenig wie Strom. Oder fließend Wasser... Was die Genres betrifft, in denen ich mich bewege - die sind ziemlich breit gefächert. Die Fantasy liegt mir, wie man wahrscheinlich weiß, ziemlich am Herzen, aber ich mag auch historische Romane sehr gerne, schon wegen meines persönlichen Interesses für Geschichte. Thriller mit einem Schuß Phantastik habe ich ebenfalls schon mit viel Freude verfasst, und bei den Jugendsachen bewege ich mich quer durch den Garten - von historischem ("Der Pirat von Barataria") über Actionkrimis ("Team X-treme") bis hin zu einer ganz neuen Sache, die allerdings erst im nächsten Jahr erscheint und über die ich nochnichts sagen darf.

DSF: Wenn man sich über dich "informiert", liest man, dass du ca. 180 Romane geschrieben hast. Ich gehe mal davon aus, dass du bei Baujahr 1969 schon sehr, sehr jung angefangen hast? Wollest du schon immer schreiben?

Peinkofer farbigMP: Eigentlich schon... habe schon in der dritten Klasse damit angefangen, und auch damals waren es schon phantastische Geschichten... inhaltlich, meine ich. Bis ich dann mit dem Schreiben Geld verdienen konnte, hat es aber schon noch ein Weilchen gedauert. Die auf den ersten Blick recht imposante Zahl von 180 Romanen kommt zustande, weil ich eine ganze Weile Heftromane verschiedener Genres unter Pseudonym verfasst habe. Also nicht lauter 500 Seiten-Schinken...

DSF: Deine Spannweite ist ja recht gross. Wir Gothic/Mittelalter-Fans lieben ja schöne Fantasy Romane, ebenso historisch angelegte Romane, aber du hast auch eine Serie über junge Geheimagenten geschrieben?
Was hat es damit auf sich? Wie kam es zu diesem Genre-Wechsel?

MP: Vieleicht hat das mit meiner Heftroman-Vergangenheit zu tun. Ich liebe die Abwechslung beim Schreiben, gerade auch, was verschiedene Genres anbelangt. "Team X-treme" war ein Projekt, das ich schon eine ganze Weile in der Schublade hatte. Als dann die Gelegenheit kam, es zunächst bei Lübbe Audio als Hörspiel und dann später bei Baumhaus als Buch zu realisieren, habe ich natürlich zugegriffen. Es ist nicht nur eine schöne Abwechslung zu dem, was ich sonst mache - die Serie macht mir auch riesigen Spaß und ist eigentlich das, was ich mit 11 Jahren selbst gern gelesen hätte.

DSF: Als ich meinen 9-jährigen Sohn erzählte, das wir dich als Künstler des Monats haben, war seine Frage sofort: "Schreibt er über Zauberer und Elfen, weil er selber gerne einer wäre?"
Wie sieht es damit aus? Ist die magische Welt die Welt deiner persönlichen Fantasie? Hast du schon als Kind davon geträumt ?

MP: Schöne Frage... aber eigentlich nicht. Bin bei Rollenspielen nie in die Rolle von Zauberern oder Elfen geschlüpft, und auch in meinen Romanen gehört die Hauptperspektive meist den Menschen. Denke aber, dass all die phantastischen Geschöpfe, die Fantasywelten im allgemeinen und meine "Erdwelt" im besonderen bevölkern, immer auch menschliche Charaktereigenschaften widerspiegeln. Bei den "Orks" hat man das, denke ich, sehr deutlich gesehen.

DSF: Dein neuestes Werk, ich bin gerade mittendrin, ist ein das Finale der  "Zauberer" Trilogie. Diese Bücher spielen in der Erdwelt, eine Welt die du schon seid einigen Bücher bevölkerst.
Hast du da noch den Überblick? Wie organisierst du das? Oder benötigst du schon ne Datenbank, um die Übersicht zu behalten?

MP: Ja, klar. So eine Fantasywelt muss, wenn sie realistisch wirken soll, natürlich akribisch organisiert und festgelegt sein: Notizen, Zeichnungen, Dateien - da kommt schon einiges zusammen. Denke auch, dass man das dem Leser schuldig ist.

DSF: Die andere sehr bekannte Serie von dir handelt von den Orkfreunden Balbok und Rammar, einem eher ungewöhnlichen Pärchen
Wie kommt man auf die Idee eine derart humorvolle, skurile Fantasy-Variante zu schreiben?

MP: Die Idee nährte sich aus zwei Quellen. Zum einen fand ich die Orks, wie Tolkien sie beschreibt, immer eher skurril als bedrohlich, und es kam mir komisch vor, dass sie in Band 3 der "Herr der Ringe"-Trilogie zu solch einer anonymen Heeresmasse verschmelzen. Also habe ich den anderen Weg eingeschlagen und zwei Individuen in den Mittelpunkt der Handlung gerückt. Und da ich persönlich ein großer Fan von Mr. Laurel und Mr. Hardy bin, kam eins zum anderen.

DSF: Jetzt im Oktober bist du auf Lesereise mit deinem neuen Roman "Die Zauberer. Das dunkle Feuer". Was kann man sich darunter vorstellen? Was erwartet einem bei solch einer Veranstaltung?

MP: Das kommt immer ein bisschen aufs Publikum an... Normalerweise lese ich ein paar Passagen vor, von denen ich glaube, dass sie einen guten Eindruck vom Roman vermitteln - ein kleines Best of sozusagen, wie ein Trailer im Kino. Anschließend gibt es dann meist ein nettes Gespräch mit den Zuhörern, die oft auch Fragen zur Fantasy oder zum Autorenberuf haben. Manchmal, wenn die Fragen richtig auf den Nägeln brennen, gerät der Vorleseteil auch schon mal kürzer, das kommt vor. Und abschließend gibt es oft noch einen Crashkurs in orkischer Sprache. Für den nächsten Urlaub sozusagen.

peinkofer-lesung-033DSF: Eine komplette Welt zu erschaffen benötigt grosse Vorstellungsgabe, ein historischer Roman gute Recherche...
Was ist für dich schwieriger zu schreiben? Was macht mehr "Spass"?

MP: Das ist so nicht zu beantworten. Historische Romane erfordern sicher mehr Detailrecherche, weil man da durch die geschichtlichen fakten eifach festgelegt ist. Bei einem Fantasy-Roman hat man da mehr Freiheit - allerdings nur im ersten Roman eines Zyklus oder einer Trilogie. Denn ab da hat man ja selbst Festlegungen getroffen, die den weiteren Weg vorgeben. Man recherchiert also gewissermaßen bei sich selbst. Spaß macht aber beides - vor allem abwechselnd.

DSF: Durch die Möglichkeiten der heutigen Zeit ist es immer einfacher Fantasywelten filmisch umzusetzen (HdR, Eragon, Harry Potter). Könntest du dir auch eine Verfilmung eines deiner Werke vorstellen? Gibt es da vielleicht sogar schon Ideen?

MP: Es gibt Anfragen, und wir verhandeln auch hin und wieder, aber noch kann ich nichts Konkretes vermelden. Natürlich wäre eine Verfilmung eine tolle Sache. Vorausgesetzt natürlich, sie ist ordentlich gemacht.

DSF: Hast du Vorbilder in der Fantasywelt? Edding, Jordan oder Modesitt?

MP: Natürlich hat man Vorbilder - in meinem Fall sind es allerdings eher die Klassker: Tolkien natürlich, aber auch Robert E. Howard, der m.E. über eine wirklich außergewöhnliche Kreativität verfügte.

DSF: Last but not least: unsere beliebten Familie Fragen
Wir sind ja in erster Linie eine Eltern Community. Somit stellt sich die Frage: Hast du selber Kinder?

MP: Ja, hab' ich - eine Tochter. In unserer Gesellschaft wird ja gerne vermittelt, dass man als Eltern keine Zeit mehr hat für Hobbys und es auch ziemlich unmöglich ist, als Familie zusammen Spaß zu haben - in Eurer Community beweist Ihr das Gegenteil, und das gefällt mir wirklich gut!

DSF: Wie findet sie es, dass Papa so geniale Geschichten erschafft?

MP: Sie geht noch nicht zur Schule, kann also noch nicht lesen - von Papas Geschichten hat sie also noch nicht so viel. Aber irgendwie hat sie schon gemerkt, dass Papas Beruf nicht so ist wie der von anderen... Übrigens vielen Dank für das "genial"

DSF: Für jüngere Leser hast du ja schon was herausgebracht, wie sieht es mit einem Kinderbuch aus? Schonmal darüber nachgedacht? So als Einschlaf-Kurzgeschichten aus der Erdwelt?

peinkofer-lesung-007MP: Da würden die Kleinen wohl eher Albträume kriegen... Aber wie gesagt ist etwas in Arbeit, das wirklich für die ganz jungen Leser gedacht ist, zum Selberlesen oder zum Vorlesen - und natürlich ein ganz großes Abenteuer!

DSF: Und zuletzt: Noch ein paar persönliche Worte an unsere Leser?

MP: Klar, sehr gerne... Freue mich, als Euer Künstler des Monats dabei zu sein und wünsche Euch allen alles Gute, viel Freude mit Euren Kleinen (oder auch Großen ) und natürlich viele aufregende Lesestunden!

DSF: Vielen Dank für das Interview. Wir sehen uns auf deiner Lesereihe für die Signierung unserer Urkunde.

Michael Peinkofer im Web: http://www.michael-peinkofer.de

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